Zum Internationalen Frauentag am 8. März 2017 wies 60plus-Vorsitzende Ursula Kinner darauf hin, dass bereits vor 106 Jahren - im März 1911 - der erste Frauentag in Dänemark, Deutschland, Österreich-Ungarn und der Schweiz stattfand, in den USA schon 1909. Inzwischen ist der 8. März in vielen Ländern ein Feiertag, sogar in der Volksrepublik China ist der Nachmittag für Frauen arbeitsfrei. Der Sozialdemokratin Elisabeth Selbert ist es zu verdanken, dass am 18. Januar 1949 folgendes Grundrecht in das Grundgesetz der BR Deutschland aufgenommen wurde: Artikel 3 (2) Männer und Frauen sind gleichberechtigt. Bis heute wurde zwar schon Vieles erreicht, aber Frauen verdienen im Schnitt immer noch 22 % weniger als Männer, obwohl i. d. Bayer. Verfassung, Art. 168 (1) steht: Männer und Frauen erhalten für gleiche Arbeit den gleichen Lohn. - Da gibt es noch viel zu tun.
Referentin Margot Salfetter von der Weidener Agentur für Arbeit, Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt, informierte über die Situation von Frauen am Arbeitsmarkt in der Stadt Weiden. Die sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungs-verhältnisse in Vollzeit sind zurückgegangen, in Teilzeit stark angestiegen. Viele Frauen haben noch eine geringfügige Beschäftigung im Nebenjob, weil sonst das Geld nicht reicht. Durch den gesetzl. Mindestlohn gibt es jetzt weniger Minijobs. Bei den ausschließlich geringfügig Beschäftigten (GeB) ist jede 5. Frau älter als 65 Jahre. In Weiden sind 27.160 sozialversicherungspflichtig beschäftigt, davon 51,2 % Frauen (überwiegend in Dienstleistungen), 5.424 ausschließl. GeB (66,5 % Frauen), 2.979 GeB im Nebenjob (61 % Frauen). Gründe für Altersarmut sind Teilzeit, Kindererziehung, Pflege, Minijobs und Entgeltungleichheit. Bei Frauen sind 46,9 % ohne abgeschlossene Berufsausbildung, bei Männern 38,8 %. Die Arbeitsagentur bietet Frauen-Infotage an, wichtige Qualifikationsmaßnahmen und Umschulungen (auch für Teilzeit). Für die Kinderbetreuung wurde in Weiden sehr viel getan, die Arbeitslosenzahlen sind zurück-gegangen, vor allem bei Frauen. Nach einer lebhaften Diskussion bedankte sich Ursula Kinner bei der Referentin mit einem kleinen Präsent für den ausführlichen und interessanten Vortrag.