Aus 30 Jahren Erfahrung am Hindukusch berichtete der Oberstarzt a.D. der Bundeswehr, Dr. Reinhard Erös, am 5. Juli 2017 den 32 Zuhörern der AG 60plus. Während der sowjet. Besatzung des Landes in den 80er Jahren hat er über 5 Jahre unter Kriegsbedingungen die Bevölkerung in den Bergdörfern ärztlich versorgt. Nach dem Sturz der Taliban gründete er 2001 mit seiner siebenköpfigen Familie die Stiftung "Kinderhilfe Afghanistan". In den ehemaligen Taliban-Hochburgen im Osten des Landes und im Westen Pakistans wurden u.a. 30 Schulen mit ca. 60.000 Schülern, drei Berufsschulen, eine Universität, zwei Waisenhäuder und drei Mutter-Kind-Kliniken gebaut und ausgestattet. Alle Projekte werden ausschließlich mit privaten Spenden, unter Verzicht auf öffentliche Mittel finanziert. Mehr als 2.000 AfghanInnen finden dort Arbeit und Lohn. Die Verwendung der Gelder für Entwicklungshilfe wird nicht kontrolliert. Es verschwindet zu viel durch Korruption. Weitere Probleme sind Rauschgift und steigende Kriminalität. - Viele Afghanen wollen sich bei uns weiterbilden und danach für den Wiederaufbau in ihr Land zurückkehren.
Seit seiner Pensionierung 2002 hat Dr. Erös über 10 Jahre Polizeibeamte, Offiziere der Bundeswehr, Hilfsorganisationen und Journalisten für ihren Einsatz in Afghanistan ausgebildet und mehr als 3.000 Vorträge im In- und Ausland gehalten. Für seine Arbeit wurde er u.a. mit dem Bundesverdienstkreuz Erster Klasse, dem Bayerischen Verdienstorden sowie dem Theodor-Heuss-, Marion-Dönhoff- und dem Europäischen Sozialpreis ausgezeichnet. 60plus-Vorsitzende U. Kinner dankte Herrn Dr. Erös für seinen unsermüdlichen Einsatz und überreichte ihm 200 Euro als spontane Spende der Anwesenden.